Murinusworld
  Zucht bzw Vermehrung
 
Der frühestmögliche Zeitpunkt des Eintretens der Geschlechtsreife konnte ich bei Männchen mit 15 Monaten beobachten. Ein 2. Männchen folgte im gleichen Jahr mit 18 Monaten. Beide Tiere sind innerhalb dieser Zeit auf 2m Länge bei 6 kg  herangewachsen. Ein 3. Männchen erreichte diese Maße erst nach 30 Monaten, doch sind aktuell noch keine Paarungsabsichten zu beobachten gewesen. Die Männchen waren zu diesem frühen Zeitpunkt allerdings nicht zeugungsfähig, was erfolglose Paarungen mit einem großen Weibchen zeigten.
Für Weibchen werden als frühhestmöglicher Zeitpunkt der Geschlechtsreife 3 Jahre und 10 Monate angegeben, doch zeigt ein unkompliziertes und gieriges Weibchen, welches ich vor 2 Jahren als Neonat erwarb, und mittlerweile auf 3m Länge bei 17 Kilo Gewicht herangewachsen ist, erste Anzeichen einer Follikelbildung. Dieses Weibchen wird auch des öfteren von den Männchen bedrängt, doch ist eine Geschlechtsreife aufgrund des niedrigen Alters ausgeschlossen.

Große Weibchen können bis zu 100 Jungtiere gebären.
 
   Kurz nach der Geburt

In Deutschland sind mir bisher wenige erfolgreiche Nachzuchten bekannt:

In den 80er Jahren bei der Familie Greil aus München. Diese pflegte zu diesem Zeitpunkt eine beachtliche Gruppe von 2 Größeren Weibchen und mehreren Männchen. Genauere Daten liegen mir leider nicht vor. 

Michael Biesterfeld erwarb ein altes Weibchen von ca. 3,3m von Rüdiger Nehberg. Ein dazugesetzes Männchen begann schnell zu paaren, so daß 1993 34 Jungtiere das Licht der Welt erblickten. Aus diesem Wurf erwarb Mario Jachmann 3 Tiere, 2 Weibchen und 1 Männchen.

Obwohl die 3 Tiere prächtig gedeihten, waren keine Paarungen zu beobachten. Erst ein 2005, mit dem Erwerb eines weiteren jungen Männchens, konnten die ersten Paarungen beobachtet werden. Im Spätherbst 2006 kamen 8 Jungtiere neben einer menge Wachseier zur Welt, 2 Totgeburten, 2 missgebildete und nicht lebensfähige, sowie 4 lebende Jungtiere. 2 davon blieben in der Folge beim Züchter.

2008 berichtete mir Mario erneut von Paarungen, wobei das Männchen dieses Mal gleich beide Weiber aus dem Jahr 1993 beglückte, wovon ich mich selbst überzeugen konnte. Im Spätherbst wurden abermals insgesamt 32 Jungtiere geboren. Es handelt sich hierbei erneut um F2-Nachzuchten, die wohl einzigsten in Deutschland.

Anakondageburt von "Edna"

Es wurden in den oben beschriebenen Fällen keinerlei stimulierende Veränderungen vorgenommen.

Henry Bellosa berichtete mir von einem Zoo in Frankreich, die Eunectes Murinus schon in der 5. Generation nachziehen, also F5 Nachzuchten.

In Brasilien, in der Forschungsstation Sanmaru, die jüngst auch um eine Zuchtanlage für Murinus erweitert haben, wurden ebenfalls die ersten Paarungsversuche beobachtet. Die Faszination der größten Schlange ist ungebrochen, doch weil die Nachzucht eben sehr schwierig ist, für viele Züchter uninteressant, nicht zuletzt wegen des schlechten Rufes und der geringen Nachfrage.


Anakondapaarung (Dida und Angel)
 
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