Murinusworld
  Farbvarianten
 
Farbvarianten eines natürlichen Ursprungs, speziell herausgezüchtete Farbschläge, sogenannte Designermorphe sowie mitunter Hybriden/Bastarde erfreuen sich großer Beliebtheit. Jedes Jahr werden neue spektakuläre Farbformen gezüchtet, die Preise im hohen 5-stelligen Bereich erzielen. Gerade in den USA ist die Zucht diverser Arten wie Königspython, ferner auch Netz- und Tigerpython, zur Perfektion gebracht worden.

Den Gegenpart dazu bilden die Boas, bei denen besonders auf "Reinrassigkeit" Wert gelegt wird. Der Begriff "Reinrassig" an sich ist in diesem Sinne falsch, da die verschiedenen Lokalitäten mit ihren speziellen Merkmalen keine Rasse bilden, sondern lediglich an kleinen Merkmalsunterschieden von Tieren einer anderen Lokalform unterschieden werden. Insofern diese Lokalformen keine isolierten Inselpopulationen darstellen, ist "Reinheit" hier eine vage Aussage, da nicht auszuschließen ist, das sich Tiere unterschiedlicher Merkmalsausprägung im "Grenzland" begegnet sind, und verpaart haben. Zudem besteht vor Ort eine gewisse "Handelsdynamik", so daß sich niemand sicher sein kann, das seine Tiere aus dem Gebiet kommen, in dem sie angeblich gefangen wurden. Es bedarf keiner weiteren Erwähnung, das diese "Reinen" Tiere deutlich höhere Preise erzielen als sogenannte "Mischboas".

Schnell wird deutlich, das sich mit dem Ausgefallenen, dem Besonderen, gutes Geld verdienen lässt. Dabei wird oft außer Acht gelassen, das in einem Wurf immer besonders schön bzw auffallend anderst gefärbte Tiere dabei sein können. So muß es wohl auch gewesen sein, als 1936 Dunn & Conant anhand von einzelnen Exemplaren die Unterarten Eunectes murinus barbouri und gigas beschrieben haben.

Eunectes murinus barbouri wurde anhand hellerer Zentren in den scharzen Ozellen (Punkten) als eigene Unterart beschrieben, bei Eunectes murinus gigas war es die von der Körperfarbe abweichende Färbung zwischen den Schwarzen Streifen seitlich am Kopf, die von einem hellen Gelb über Orange bis hin zu Rot ausfallen kann. Diese Auffälligkeiten wurden allerdings bei Tieren aus dem gesamten Verbreitungsgebiet von Eunectes murinus gefunden, so das sie nicht ausreichten, um ihren Unterartstatus zu behalten. Es handelte sich lediglich um auffallend gefärbte Tiere, sogenannte Farbvarianten...die genaue Begründung würde hier jetzt den Rahmen sprengen, und tut nichts zur Sache.

Tatsächlich wurden bei Eunectes murinus schon diverse Farbvarianten gefunden, denen ein genetischer Defekt zugrunde liegt. Nachzuchten sind mir allerdings noch nicht bekannt, es handelt sich bisher um Einzeltiere.


 
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